Edelmetalle

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Die wertvollen Edelmetalle bestehen nicht nur aus Gold und Silber! Mittlerweile sind auch Platin, Palladium oder und Rhodium auch sehr beliebte Anlageform. Wir zeigen dir, wie man in Edelmetalle investieren kann.

Edelmetalle als Geldanlage

Der Durchschnittsdeutsche ist in Sachen Geldanlage extrem konservativ und auf Sicherheit bedacht. Mit einer der Gründe, warum Aktien, ETFs und Kryptowährungen von vielen immer noch mit Argusaugen betrachtet werden.

Obwohl Sparbuch & Co. meist nur noch symbolische Prozentwerte (um die 0,1%) an Zinsen bringen, und hier auch meist nur noch bis zu einer bestimmten Summe, horten die Deutschen ihr Geld auf der Bank oder teilweise sogar als Barvermögen in den eigenen vier Wänden.

Auch wenn der Schwenk hin zu Aktien für viele immer noch als ein Ding der Unmöglichkeit empfunden wird, wird der Trend hin zu Edelmetallen immer stärker. Befeuert wird diese Anlageform zusätzlich durch die typischen Schwarzseher, die aus negativen Prognosen schon gute Geschäftsmodelle gemacht haben und weit verbreitet sind in Social Media oder aber auch in Form von Finanzliteratur oder sogar speziellen Finanzprodukten, deren eigentliche Performance zwar unterirdisch daher kommt, aber lt. deren eigener Aussage auch lediglich dem Werterhalt dienen soll, sobald die echte Krise kommt.

Aber selbst die Corona-Krise hat es nicht vermocht, das von diesen Personen fast sehnsüchtig herbeigeredete Untergangsszenario heraufzubeschwören.



Gold: Der ultimative Werterhalt

Wer einmal in die Fänge dieser Untergangspropheten gerät, der muss ernsthaft aufpassen, sich von den Ängsten nicht total lähmen zu lassen, um dann evtl. total unsinnige finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Das Tückische an deren Aussagen ist nämlich nicht, dass sie die Unwahrheit sprechen, sondern dass vieles davon in deutlich kleinerer und wohl dosierter Form durchaus der Wahrheit entspricht. Allerdings sollte niemand sein komplettes Vermögen in Gold oder andere Edelmetalle wie z.B. Silber, Platin und Palladium stecken.

Halten wir uns doch noch einmal vor Augen, warum man sein Geld sichern möchte. Wenn es nach den Untergangspropheten geht, droht der kompletten Weltwirtschaft der Zusammenbruch und alle unsere anderen Positionen wären nichts mehr wert. Aber mal Hand aufs Herz, wer will in einer total kollabierten Welt sein gesamtes Vermögen sichern, wenn die alte Welt quasi für immer weg ist? Geht es dann nicht viel mehr um das nackte Überleben? In einem solchen Fall ist wahrscheinlich ein gut umzäuntes Grundstück und eine Waffe die definitiv bessere Wahl. Gold und andere Edelmetalle kämen in einer solchen Welt dann eher als Ersatzwährung in Frage und sollten daher nur einen überschaubaren Rahmen der eigenen Geldanlage in Anspruch nehmen.

Betrachten wir den Zeitraum von gut 100 Jahren, so hat Gold seine Krisenfestigkeit bewiesen. Sollte es also z.B. zu einem totalen Zusammenbruch der heimischen Währung kommen, kann man wohl mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Goldmünzen als Tauschmittel noch akzeptiert werden würden. Aber auch hier muss man darauf achten, dass auch einfache Menschen mit Sicherheit sagen können, dass man ihnen dort Gold übergibt. Namentlich bekannt ist z.B. der Krügerrand. Wer also hier mit einer 1/10 Unze von aktuell gut 200 Euro Wert bezahlt, wird damit wohl auch in Zukunft den Wocheneinkauf für die Familie erledigen können. Einfach bedingt durch die Tatsache, dass das Gegenüber sehr wahrscheinlich diese Münze kennen wird.


Nachteil bei Anlage in Edelmetallen

Es gibt aber auch das Risiko des Goldverbots, die auf gar keinen Fall unterschätzt werden sollte. In Deutschland erfolgte dies 1923, während der gewaltigen Inflation. Geldscheine aus der Zeit, mit Nennwert von mehreren Milliarden Mark, sind selbst heute noch beliebte Geschenke. Nur war das Geld eben in dieser Zeit absolut nichts mehr wert, so dass man auch für solche Summen keine Lebensmittel mehr erwerben konnte. Wer in dieser Zeit mit Gold und anderen Edelmetallen handelte, machte sich strafbar und musste mit mehrjährigen Gefängnisstrafen rechnen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sogar die Abgabepflicht verordnet, die im schlimmsten Fall bei Nichteinhaltung die Todesstrafe zur Folge hatte.

Aber auch in den USA wurde Gold bereits verboten. Wer entsprechende Goldvorräte hatte, war verpflichtet diese bei staatlichen Annahmestellen zu einem Festpreis abzugeben.

Alle diese Aktionen zeigen zwar die gewaltige Macht, die vom Gold ausgeht, ob man dafür aber im Falle einer Krise wirklich profitiert sei einmal dahingestellt. Bereits im letzten Jahrhundert wurden hier viele Hausdurchsuchungen angeordnet. Und selbst Hausbesitzer mit Garten dürften hier nicht sicher sein. Zwar können diese jetzt solche Schätze vergraben, aber mit heutigen technischen Mitteln wäre es für Behörden ein Leichtes, so verstecktes Gold trotzdem zu finden.

Während der große Vorteil von Gold der Werterhalt ist, steht als Nachteil die mangelnde Rendite entgegen. Zwar hat der Goldpreis in den letzten Jahren immens angezogen, auf lange Sicht allerdings wäre ein Investment in Gold eher ein Nullsummenspiel gewesen. Der Fokus sollte daher auf jeden Fall auf Werterhalt gerichtet sein.


Goldbesitz stark eingeschränkt – So kauft man anonym

Um die Macht des Goldes ist sich auch die heutige Politik bewusst, greift aber hier auf deutlich feinere Methoden als ein simples Goldverbot zurück. Wer heute im großen Stil Gold kauft, muss sich dafür registrieren lassen und wäre somit in Zukunft leicht zu ermitteln, wenn es zu einer ähnlich gelagerten Krise käme.

Anonym lässt sich Gold heute nur noch bis zu einer Summe von 1.999,99 erwerben.

Eine Zerstückelung ist hierbei nicht möglich, da der entsprechende Händler bei einem erneuten Erwerb zu der Registrierung verpflichtet ist.

Wem ein anonymer Kauf also wichtig ist, der sollte zwingend einen Händler vor Ort persönlich besuchen. Zwar bieten auch Händler im Internet diese Möglichkeit an, in wieweit hier die Anonymität aber wirklich gewährleistet ist, darf bezweifelt werden. Immerhin müssen die Daten des Kunden für Rechnungserstellung und Zusendung ja vorgehalten werden. Hier ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Informationen auch noch in vielen Jahren ermittelbar sind.

Der Goldkauf bis zu 1.999,99 Euro wird also nur bei einem Händler vor Ort nicht festgehalten und es geht auch keine Information an das Finanzamt heraus. Wer also auf die umfassende Anonymität wert legt, sollte auch beim Erwerb unbedingt auf Bargeld setzen, da ein Kauf über Kredit- oder Bankkarte natürlich immer zurückverfolgt werden kann.


Edelmetalle als Beimischung

Bereits anhand der symbolischen Steine, die einem beim Erwerb von Gold in den Weg gelegt werden, sollte jedem Interessenten klar sein, dass Edelmetalle und hier natürlich in erster Linie Gold, maximal als Beimischung der eigenen Vermögenswerte betrachtet werden sollte.

Eine kleine Summe als Notgroschen oder zusätzliche Absicherung der Familie ist in Ordnung. Als alleiniges Mittel zum Vermögensaufbau ist es allerdings nicht geeignet. Hier sollte man sich auch nicht durch die starken Preisanstiege der letzten Jahre blenden lassen. Historisch betrachtet hat Gold seine Daseinsberechtigung als Krisenwährung oder Werterhaltungsspeicher. Letzteres aber eben auch nur sehr beschränkt, sobald staatliche Maßnahmen eine Konfiszierung veranlassen.

Aber inzwischen kann man Edelmetalle auch bei vielen Brokern als ganz normalen Wert erwerben und damit handeln. Zwar hat man hier nicht den eigentlichen Barren oder die entsprechende Münze im Besitz, kann aber von positiven Kursentwicklungen profitieren, ähnlich wie das bei Aktien oder ETFs der Fall ist.

Beliebt sind in diesem Fall entweder passende Derivate oder auch ETFs. Gerade konservative Anleger, die mit möglichst geringen Schwankungen am Markt handeln wollen, greifen gerne auf diese Möglichkeiten zurück.


Die Vorteile von Gold und anderen Edelmetallen

Wie bereits vorher erwähnt, dient Gold in erster Linie als Werterhalt und hat sich in vielen Jahrhunderten bereits als Krisenwährung bewährt. Niemand kann in die Zukunft schauen und deswegen sollte man sich auch Gedanken darüber machen, wie man zumindest einen Teil seines Vermögens absichern kann. Sollte es also zu einem totalen Zusammenbruch der Eurozone kommen, kann es durchaus von Vorteil sein, einen gewissen Prozentsatz der eigenen Rücklagen in Edelmetallen zu halten. Gold wird weltweit als Währung anerkannt und so könnte man u.U. in einem ganz anderen Land später noch einmal von vorne anfangen oder aber zumindest den Lebensabend halbwegs in Ruhe genießen.

Die jährlich geförderte Goldmenge beträgt aktuell zwischen 3.000 – 3.500 Tonnen. Die derzeit noch vorhandenen und wirtschaftlich förderbaren Goldreserven werden weltweit auf noch gut 50.000 Tonnen geschätzt. In den nächsten 15 Jahren sollte es hier also zu einem Versiegen der Fördermenge kommen, was durchaus einen weiteren Anstieg im Preis nach sich ziehen kann. Allerdings sollte man bedenken, dass auch die Fördertechnik sich weiterentwickelt und somit wirtschaftliche Maßnahmen durchaus bei aktuell überteuerten Preisen möglich sein können. Dann kann das Zeitfenster vielleicht sogar auf 25-30 Jahre ausgedehnt werden. Bei einem noch weiteren Blick in die Zukunft 50-100 Jahre) sollte man auch nicht außer acht lassen, dass eine Förderung im Weltraum (Mond, Mars, Asteroiden etc.) ebenfalls im Bereich des Möglichen ist.

Auch wenn sich schon viele Wissenschaftler darum bemüht haben, kann Gold nach aktuellem Kenntnisstand nicht künstlich erzeugt werden. Dadurch wird seine Wertigkeit zusätzlich gefestigt.

Gold ist zudem nach einer 12-monatigen Haltedauer bereits einkommensteuerfrei.


Emotionale Bedeutung von Gold

Auch wenn Geldanlage und Emotionen oftmals nicht Hand in Hand gehen, sieht das bei Gold und anderen Edelmetallen anders aus. Besonders Gold hat seit Generationen auch einen großen emotionalen Wert und das weltweit in den unterschiedlichsten Kulturen. Neben der reinen Wertanlage lebt hier noch die komplette Schmuckindustrie davon. Ob nun Medaillen, Pokale, Uhren, Ringe, Ketten usw. es gibt kaum einen Bereich, in dem das Edelmetall nicht eine gesellschaftliche Verknüpfung hat. Auch die moderne Technik kommt ohne Gold nicht aus. Durchschnittlich stecken gut 30-35 mg in deutschen Handys. Rechnet man das auf das gesamte Land hoch, schlummern mehr als 6 Tonnen Gold in alten deutschen Handys, die meist nur noch ihr Dasein als Notfallgerät in irgendeiner Schublade fristen.


Zusammenfassung

Gold gilt als krisensichere Währung und dient in erster Linie dem Werterhalt. Zusammen mit anderen Edelmetallen sollte es aber in erster Linie als Beimischung der eigenen Vermögens betrachtet werden. Bedingt durch seine natürliche Knappheit als eine endliche Ressource ist in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Verringerung am Markt zu rechnen. Dies dürfte zumindest den Preis relativ stabil halten bzw. bei möglichen Wirtschaftskrisen noch weiter in die Höhe treiben. Neben dem klassischen Investment in physischem Gold (egal ob als Münzen, Barren oder Schmuck) kann man inzwischen auch in Form von Derivaten oder ETFs in Edelmetalle investieren. So ist am Ende wirklich für jeden Anlagetypus etwas dabei.

Wie stehst du zum Thema Edelmetalle und speziell Gold? Stellt es für dich eine Alternative dar, dient es als Beimischung oder ist es für dich als Wertanlage uninteressant? Lasse es uns gerne wissen und hinterlasse einen Kommentar.