ETP, ETF, ETC und ETN erklärt

Viele Anfänger fragen sich, was sind eigentlich ETF, ETC, ETN und ETP? Obwohl Deutschland eigentlich das Land der Sparbuchliebhaber ist, erfreut sich das Thema Geldanlage einer von Jahr zu Jahr steigenden Beliebtheit. Neobroker, wie z.B. Trade Republic, haben es geschafft, ganz besonders beim jüngeren Zielpublikum, immer mehr Menschen für den Börsenhandel zu begeistern.

Trotzdem wagen sich viele nicht an Einzelwerte, da sie das Risiko eines Verlusts zu sehr scheuen. Für diese Gruppe gibt es neben ETFs aber auch noch die Varianten ETC und ETN.


Wir erklären ETF, ETC, ETN und ETP
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ETF

Die ETFs haben wir schon ausführlich begutachtet, wer sein Wissen hier noch einmal auffrischen möchte, dem ist unser umfassender Artikel zu dem Thema ans Herz gelegt:

Hier geht es zum ausführlichen Artikel über ETFs

Kurz erklärt, sind ETFs (Exchange Traded Funds) passiv gemanagte Investmentfonds, die einen kompletten Index abbilden können. Für sicherheitsbewusste Anleger gut zu wissen, dass ETFs als Sondervermögen gelten und somit bei Insolvenz des jeweiligen ETF-Anbieters geschützt bleiben.


ETC

ETCs (Exchange Traded Commodities) hingegen sind Wertpapiere, die an die Wertentwicklung von Rohstoffpreisen gekoppelt sind. Wer also gerne in Gold oder Rohstoffe, wie z.B. Öl, investieren möchte, der wird bei den ETCs mehr als fündig. Rechtlich gesehen besteht aber ein großer Unterschied zu den ETFs. Während ETFs als Sondervermögen gelten und somit dem Anlageschutz genießen, gelten ETCs als Schuldverschreibungen. Vergleichbar mit Zertifikaten. Dieser Nachteil sorgt dafür, dass das Vermögen eben nicht vor der Pleite eines Anbieters geschützt ist. Der Anlageschutz, den Anleger bei Aktien und ETFs genießen, fällt hier also komplett weg.

Jetzt sind sich natürlich die Anbieter im Klaren darüber, dass bei einem solchen Risiko die Bereitschaft zur Investition nicht sonderlich hoch ausfallen wird. Deswegen gehen viele Anbieter dazu über, die abgebildeten Summen auch wirklich in physischer Form zu hinterlegen. Wenn also ein Gold-ETC pleite geht, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser das Gold wirklich in Tresoren hinterlegt hat und somit die Anleger auch bedacht werden, wenn es wirklich zum Worst-Case-Scenrio kommen sollte.

Aber nicht nur die Hinterlegung in physischer Form ist eine Form der Absicherung, auch ganz klassische Versicherungen haben sich bei ETCs durchgesetzt. Auch können Garantien durch andere Finanzinstitute abgegeben werden. Dies wird dann als Drittsicherung bezeichnet.


ETN

Der dritte Geselle im Bund sind ETNs (Exchange Traded Notes). Im Grunde genommen sind ETNs mit den ETCs identisch. ETNs sind aber stark mit der Welt der Kryptowährungen verbunden und bieten somit Investoren, die den direkten Weg scheuen, eine elegante Möglichkeit auch vom enormen Kurspotenzial div. Kryptowährungen zu profitieren. Je exotischer aber ein ETN ausfällt, desto höher können die anfallenden Kosten für diesen sein.

Wie beim ETC gelten auch die ETNs nicht als Sondervermögen und zudem sind die ETNs seltener durch eine Absicherung geschützt als die ETCs. Sie sind somit wirklich nur hochspekulativen Anlegern zu empfehlen, die sich der Tatsache bewusst sind, auch einen Totalverlust erleiden zu können. ETNs sollten somit immer nur eine kleine Art der Beimischung im eigenen Depot sein.


ETP

Alle diese Instrumente werden zusammenfassenden ETP genannt. Dies steht für Exchange Traded Product und fasst somit ETF, ETC und ETN in einem Oberbegriff zusammen. Als großen Vorteil können sie für sich verbuchen, dass sie besonders flexibel, kostengünstig und transparent sind. Es fallen keine versteckten Kosten an.

Ganz gleich für welches Produkt man sich also bei den ETPs entscheidet, für den Anleger bieten sie alle spannende Möglichkeiten. Ob man jetzt nur ganz stur konservativ in den bekanntesten ETF MSCI World investiert und somit eine durchschnittliche Rendite von rund 9% jährlich (seit 1975) erzielt oder auch mal spekulativer unterwegs ist mit ETCs oder ETNs, hier ist wirklich für jeden Anleger etwas dabei und man sollte den Markt in den kommenden Wochen genau im Auge behalten. So ist den USA jetzt sogar der erste Bitcoin-ETF an den Start gegangen und hat es damit geschafft, die Aufmerksamkeit der Finanzbranche auf sich zu ziehen.

Provozierend könnte man ein wenig sagen, ist man dem „Schmuddelimage“ der ETNs entkommen. Aber selbst wer nicht direkt in Kryptowährungen investieren will, findet bei der Vielzahl an ETFs weitere spannende Möglichkeiten. So kann man z.B. auch gezielt auf Firmen setzen, die sich gezielt mit der Thematik Blockchain beschäftigen, dem Kernbestandteil des Bitcoin und anderer Kryptowährungen. Wer an den Siegeszug von Kryptowährungen glaubt, kann so indirekt ebenfalls von einem Sieg der Technologie profitieren. Eventuell ist das am Ende sogar die sicherere Methode. Weil selbst wenn Kryptowährungen im großen Stil scheitern sollten, die Blockchain-Technologie wird uns definitiv erhalten bleiben.

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