Inhaltsverzeichnis
- Was versteht man unter einem Finanz-Seminar?
- Welche Qualitäten sollte der Seminarleiter mit sich bringen?
- Abgrenzung zu Vortrag, Workshop und Kursen
- Digitale Transformation
- Wie lange dauert ein Seminar?
- Warnsignale bei einem Seminar
- Die großen Vorteile von Seminaren
- Zusammenfassung
Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück. Deshalb ist besonders beim Thema Finanzen eine ständige Weiterbildung das Grundgerüst eines erfolgreichen Investors. Wir stellen dir hier einige empfehlenswerte Seminare und Webinare vor, die dein Wissen erweitern und dich zu einem Finanzspezialisten machen.
Was versteht man unter einem Finanz-Seminar?
Finanz-Seminare sind ein Aspekt der Weiterbildung und finden in kleinen bis mittleren Gruppen statt. Sie werden von einem Seminarleiter bzw. Trainer geführt und sollen den Teilnehmern neues Wissen und neue Fähigkeiten vermitteln.
Welche Qualitäten sollte der Seminarleiter mit sich bringen?
Gerade im Bereich Finanzen ist es wichtig, sich auf seriöse Anbieter von Seminaren zu konzentrieren. Leider tummeln sich in diesem Segment jede Menge Scharlatane, Blender und Hochstapler, deren einziges Ziel es ist, den neuen Teilnehmern möglichst schnell viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Hier sollte also jeder darauf bedacht sein, bereits im Vorfeld intensive Recherche zu betreiben, und sich Aussagen von anderen Teilnehmern einzuholen.
Blenderische YouTube-Videos und ein aufregendes Instagram-Profil, bei denen evtl. sogar noch über die Maßen mit Statussymbolen geprotzt wird, sollten eher ein Warnhinweis als eine Empfehlung darstellen. Diesen Anbietern geht es häufig weniger um die Vermittlung von Fachwissen, sondern lediglich um die Ausbeutung der Teilnehmer. Zwar wird auch von solchen Leuten halbwegs Wissen vermittelt, dieses besteht aber zum Großteil nur aus schnell gelesener Finanzliteratur und einem Potpourri div. anderer Quellen. Ein guter Seminarleiter sollte über ausreichend eigene Erfahrung und nachweisbare Belege verfügen. Dies können selbst verfasste Bücher oder nachweislich selbst erbrachte Erfolge in dem zu vermittelnden Thema sein. Erst wenn dieser tatsächlich über belegbare Quellen verfügt, kann man ggf. auch ein etwas zu reißerisches Marketing in Kauf nehmen. Letztlich ist auch das Seminar nur eine zusätzliche Einkommensquelle für den Trainer. Hellhörig sollte man nur dann werden, wenn es augenscheinlich das einzige Geschäftsmodell ist.
Abgrenzung zu Vortrag, Workshop und Kursen
Ein Seminar unterscheidet sich somit vom klassischen Vortrag, der lediglich als reine Informationsveranstaltung gilt.
Workshops unterscheiden sich oftmals von Seminaren, werden aber häufig mit diesen in einen Topf geworfen. Bei Workshops steht die aktive Einbindung der Teilnehmer im Vordergrund, welche dann unter Anleitung eines Moderators selbständig Aufgaben erfüllen müssen. Bei Seminaren können solche interaktiven Elemente aber ebenfalls mit einfließen, machen aber in der Regel nur einen kleinen Teil aus und dienen oftmals der Auflockerung.
Kurse hingegen sind in der Regel auf einzelne Personen zugeschnitten. Hier gibt es also nur zwei Teilnehmer, den Lehrenden und den Lernenden. Kurse haben auch das Ziel, dem Lernenden Wissen zu vermitteln, und werden oftmals mit einer Prüfung abgeschlossen. Dem Kursteilnehmer wird dann nach erfolgreichem Abschluss häufig ein Zeugnis bzw. Zertifikat ausgestellt. Soll das Wissen innerhalb kürzester Zeit und stark komprimiert vermittelt werden, spricht man hier auch vom so genannten Crashkurs.
Digitale Transformation
Bedingt durch die Corona-Pandemie, haben sich Seminare, aber auch Vorträge, Workshops und Kurse den veränderten Gegebenheiten angepasst. Diese können jetzt ebenfalls in rein digitaler Form vermittelt werden. Die Seminarteilnehmer nutzen dann Plattformen wie Zoom oder Microsoft-Teams um dem Seminarleiter zu folgen. Ein Austausch der Seminarteilnehmer untereinander wie auch die Kommunikation mit dem Trainer lassen sich ebenfalls auf diese Art und Weise erledigen. Es erfordert zwar ein wenig Umgewöhnung, lässt sich aber problemlos durchführen. Ein online durchgeführtes Seminar trägt den inzwischen geläufigen Begriff Webinar.
Auch Vorträge, Workshops und Kurse können und werden inzwischen online angeboten. Wobei Kurse die geringsten Probleme mit sich bringen, da diese bereits vor Corona im Bereich des E-Learnings stark vertreten waren. Diese haben durch die Pandemie sogar einen regelrechten Boom erfahren.
Auch nach Ende der Pandemie ist damit zu rechnen, dass beide Varianten Bestand haben werden und wahrscheinlich oftmals sogar zeitgleich betrieben werden. Wenn die nötige Infrastruktur einmal vorhanden ist, kann sie natürlich jederzeit genutzt werden und ermöglicht so z.B. auch gehandicapten Teilnehmern einen Zugang zu den Inhalten. Auch wenn inzwischen viele Veranstaltungsorte behindertengerecht ausgestattet sind, bedeutet eine zusätzliche Online-Option für diese Zielgruppe eine ungemeine Erleichterung.
Wie lange dauert ein Seminar?
Eine feste Regel für die Seminardauer gibt es nicht. Diese können an einem oder mehreren Tagen durchgeführt werden. Was sie aber fast alle gemeinsam haben, ist die Unterteilung in Unterrichtseinheiten, wie man sie noch aus der Schulzeit kennt. Gerne genommen werden sogar exakt diese 45 Minuten für eine Unterrichtsstunde, so dass den Teilnehmern anschließend immer 5-15 Minuten Pause eingeräumt werden. Geteilt wird ein solcher Seminartag dann durch eine Mittagspause von 30-60 Minuten. Reine Webinare arbeiten hier oftmals mit verkürzten Pausenzeiten, da die Teilnehmer in der Regel von zu Hause aus agieren und somit z.B. eine 60 Minuten Mittagspause nicht nötig ist.
Warnsignale bei einem Seminar
Auch wenn z.B. der Seminarleiter seriös ist, kann es mitunter passieren, dass der eigentliche Begriff Seminar auch gerne mal missbräuchlich verwendet wird. So gibt es unzählige Seminare, die eigentlich nichts anderes als getarnte Verkaufsveranstaltungen sind. Auch hier sollte man nach Möglichkeit bereits im Vorfeld selbst eine entsprechende Recherche durchgeführt haben. Klassischer Hinweis für getarnte Seminare sind solche Veranstaltungen, die entweder keinerlei Seminargebühr beinhalten bzw. nur eine extrem geringe. Wenn also der Wert des zu vermittelnden Wissens und die eigentliche Gebühr quasi unrealistisch weit voneinander entfernt, in diesem Fall also zu gering, sind, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass man am Ende selbst das Produkt sein soll.
In solchen Veranstaltungen wird dann immer gerne auf Folgeseminare oder teure Onlinekurse verwiesen, mit denen man dann den eigentlichen Erfolg erzielen kann. Hier arbeiten die Anbieter mit allen möglichen verkäuferischen Tricks wie z.B. künstlicher Verknappung, begrenzt günstigem Preis etc.
Natürlich kann man hier nicht alle Anbieter über einen Kamm scheren, aber eine erhöhte Wachsamkeit sollte immer gegeben sein.
Trotzdem kann man auch aus solch getarnten Verkaufsveranstaltungen einiges an Wissen für sich herausziehen. Wer also mit dem vollen Bewusstsein unterwegs ist, dass er sich in einer solchen Veranstaltung befindet, kann viele Anregungen und Ideen trotzdem mitnehmen und hinterher mit eigener Recherche viele Bildungslücken schließen bzw. dann Ausschau halten nach guten und seriösen Anbietern.
Die großen Vorteile von Seminaren
Selbst wenn man für ein Seminar mal etwas tiefer in die Tasche greifen muss, so gibt es doch auch sehr viele Vorteile. Das offensichtlichste ist natürlich die stark komprimierte Form der Wissensvermittlung. Man kann sich zwar letztlich das gesamte Wissen auch selbst aneignen durch Fachliteratur und auch sehr gute YouTube-Videos, hier bedarf es aber natürlich auch noch einmal einer immensen Recherche und Filterarbeit. Auch der Zeitaufwand ist deutlich höher. Hier sollte man also auch immer selbst hinterfragen, wie wertvoll die eigene Zeit ist. Ja, man kann nach Feierabend und an Wochenenden im Selbststudium vieles erledigen, nur wäre diese Zeit nicht sinnvoll in andere Tätigkeiten investiert? Oder könnte man in dieser Zeit nicht eventuell sogar mehr Geld verdienen? Seminare werden oft an Wochenenden gehalten und somit in einer überschaubaren Zeit, so dass man anschließend in die Umsetzung gehen kann.
Ein weiterer Aspekt, den im ersten Moment fast kaum jemand auf der Rechnung hat, ist die Möglichkeit sich zu vernetzen. Das kann sowohl im beruflichen, als auch privaten Bereich geschehen. Ja, es wurde auch schon so manche Ehe geschlossen, weil sich beide Seiten auf einem Seminar kennengelernt haben. Wir wollen aber eher den Fokus auf das fachliche und berufliche Umfeld legen. Hier können nicht nur ganz neue geschäftliche Kontakte geknüpft werden, sondern auch jede erdenkliche Art von anderen fachlichen Synergien entstehen. Zukünftige neue Geschäftspartner lernen sich während eines Seminars kennen, hegen gleiche Interessen und können später auf einer besonders guten vertraulichen Basis miteinander agieren. Auch kann es sein, dass man einen zukünftigen Arbeitgeber oder einen besonders engagierten neuen Mitarbeiter findet.
Auch wenn der zweite Aspekt fast nie im Zusammenhang mit Seminaren genannt wird, stellt sich dieser sich manchmal im Nachhinnein als viel wertvoller heraus. Bei reinen Online-Seminaren kommt dieser Punkt natürlich nicht ganz so gut zur Geltung, aber auch hier ist es nicht unmöglich, dass sich später wertvolle Kontakte herauskristallisieren. Ja, es gibt sogar oftmals Teilnehmer, die ausschließlich wegen des Netzwerkens auf solchen Seminaren unterwegs sind. Aufpassen sollte man aber, sobald diese versuchen, einen für etwaig ominöse MLM-Unternehmen zu rekrutieren. Das passiert natürlich nicht so oft, man sollte es aber trotzdem im Hinterkopf behalten.
Zusammenfassung
Seminare sind eine kompakte und zeitsparende Möglichkeit, viel Wissen zu einem speziellen Fachthema zu lernen. Wichtig ist es, die Seriosität des Anbieters im Vorfeld genauestens zu recherchieren. Diese sollten möglichst durch nachweisbare fachliche Erfolge und Publikationen bekannt sein. Extrem krawallige und lautstarke Werbungen in den sozialen Medien können (müssen aber nicht zwangsläufig) ein Warnsignal sein. Hier ist es wichtig, auch auf den Charakter des Seminarleiters zu achten. Stark extrovertierte Trainer können hier schnell den Eindruck eines Blenders hinterlassen. Im Gegenzug ist nicht gleich automatisch jeder introvertierte Trainer ein Garant für Qualität. Hier ist immer im Vorfeld Recherche nötig.
Zudem bieten Seminare hervorragende Möglichkeiten zum Netzwerken. Man trifft auf einen Kreis an gleichgesinnten Personen und kann hier sowohl das private als auch das berufliche Umfeld um viele wertvolle Kontakte erweitern.
Selbst wenn manche Seminare eher im hochpreisigen Segment vorhanden sind, sollte man immer die ersparte Zeit gegenrechnen. Wer z.B. an einem Wochenende kompakt das Wissen vermittelt bekommt, wofür er im Selbststudium locker mehrere Wochen oder gar Monate benötigt hätte, sollte immer abwägen, wie wertvoll ihm die eingesparte Zeit ist. Wir wagen die kühne Behauptung, dass die meisten Seminarteilnehmer sich am Ende immer wieder für den Weg des Seminars entscheiden würden, selbst wenn man sogar mal ein eher schlechtes Seminar erwischt. Die Vorteile überwiegen mögliche Nachteile immens.