Verblüffende Trading-Tricks: Wie du endlich erfolgreich wirst!

Inhaltsverzeichnis

Um das eigene Trading endlich auf das nächste Level zu katapultieren braucht es gar nicht viel. Nein, wir sprechen jetzt nicht von immer neuen Indikatoren oder Gurus, die dir das Gelbe vom Ei versprechen.

Unsere Trading-Tricks sind viel bodenständiger.

Wir betrachten in diesem Artikel die übergeordneten Themen Trading-Psychologie und Money Management.

Den nur, wer sich dieser beiden Dinge bewusst ist und sie geschickt anwendet, wird am Ende auch erfolgreich sein.

Falsche und verzerrte Vorbilder

Influencer vermitteln oftmals falsche Idealbilder von erfolgreichen Menschen

Uns alle eint die Faszination des Kapitalmarktes. Es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um Aktien, Kryptowährungen, Forex etc. handelt. Irgendwann im Leben eines jeden Anlegers gab es den Moment, wo die Verzauberung zugeschlagen hat.

Bei dem einen war es vielleicht ein Spielfilm (in den 80er Jahren z.B. erweckte der Film „Wallstreet“ bei vielen das Interesse – jeder wollte so sein wie Gordon Gecko), andere hingegen wurden durch Bücher oder aber in heutigen Zeiten durch YouTube bzw. Instagram auf diese faszinierende Welt aufmerksam.

Oftmals werden dort falsche Idealbilder vermittelt. Der megaerfolgreiche Trader, der tagsüber am Telefon hängt und vom Laptop aus Millionen verdient, während alle anderen da draußen ihrem simplen 9to5 Job nachgehen. Bilder, die sich in den Köpfen der Menschen zementierten, besonders in der heutigen Zeit.

Es ist kein Wunder, denn Youtube-Videos oder Instagram-Profile von jungen Leuten, die mit einem dicken Auto unterwegs sind, eine sündhaft teure Rolex tragen und gerade ihren Wohnsitz nach Dubai verlegt haben, wecken Sehnsüchte bei den Betrachtern. Sie vermitteln den Eindruck, mit nur ein paar richtigen Kontakten und gezielten Informationen könne jeder dieses Leben führen. Dass dabei eine Vielzahl an Menschen auf der Strecke bleiben und sich mit diesen falschen Bildern unter Druck setzen, wird schnell vergessen.

Es gibt nicht DEN typisch Reichen

Trading-Tricks: Reicher und erfolgreicher junger Mann
So verkaufen sich oftmals besonders junge Männer in den sozialen Medien. Davon sollte man sich aber nicht blenden lassen. Richtig erfolgreiche Menschen haben es oftmals gar nicht nötig, ihren Reichtum so offensiv nach außen zu tragen.

Denn so wie es bei „Normalsterblichen“ die unterschiedlichsten Persönlichkeiten gibt, findet man diese auch auf Seite der Erfolgreichen. Viele leben nicht auf großem Fuß, wie es so gerne lautstark von extrem krawalligen Charakteren propagiert wird. Diese Menschen stehen beim Einkaufen vielleicht vor einem in der Schlange, haben ein eher unauffälliges Aussehen und teilweise nicht einmal ein besonders großes Auto oder Eigenheim.

Blickt man aber hinter die Fassade, haben diese ein Vermögen auf der hohen Kante, bei der jeder Möchtegern-Influencer vor Neid erblassen würde.

Warum ich darauf hinweise?

Nun, es geht nicht darum, irgendeinem Idealbild nachzulaufen und sich damit unter Druck zu setzen. Akzeptiere, dass du ein einzigartiger Charakter bist, dem vielleicht andere Dinge wichtig sind. Bist du also eher ein ruhiger Typ, dann versuche nicht, auf Krampf einen extrovertierten Möchtegern-Superstar zu verkörpern.

Liegt dir hingegen der öffentliche Auftritt und es gibt für dich nichts Schöneres, als auf die sprichwörtliche Kacke zu hauen? Auch gut, dann ist das eben deine Art dich zu präsentieren. Ignoriere die neidischen Kommentare der anderen und ziehe das Ding durch. Nur wer authentisch ist, wird am Ende auch erfolgreich sein.

Der erste Schritt in eine neue Welt

Trading-Tricks: Chart
So sieht oftmals die erste Begegnung mit der Welt des Tradings aus. Der frisch gebackener Trader ist fasziniert, fühlt sich aber auch ein wenig erschlagen.

Ganz egal, was uns dazu bewegt hat den ersten Schritt in die Welt des Tradings zu unternehmen, fast jeder von uns wird sich an diese Momente erinnern, wo man fasziniert vor einem Chart saß. Man betrachtete diese komischen Muster (meist mit Candlestick – dt. Kerzen) und fragte sich, ob sich einem diese Geheimnisse eines Tages erschließen werden?

Zur Erinnerung, der typische Chartaufbau besteht inzwischen aus dem eigentlichen Chart (Candlesticks) und unterhalb davon befinden sich die zwei wichtigsten Indikatoren MACD und RSI, zu denen wir schon eigene Artikel angefertigt haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Aktien, Forex oder Kryptos handeln.

Doch die großen Fragezeichen bleiben nicht lange.

Wen „das Fieber“ so richtig gepackt hat, der wird die nächsten Tage und Wochen mit einem groß angelegten Selbststudium verbringen. Dafür wird div. Literatur verschlungen, eine Vielzahl an YouTube-Videos konsumiert und dann dauert es nicht mehr lange, bis das große Mysterium der Indikatoren langsam entzaubert wird.

Doch mit dem wachsenden Verständnis wächst auch der Wunsch nach immer mehr Indikatoren. Man möchte den Markt und seine Mechaniken entschlüsseln und ist stets erneut der Meinung, mit dem nächsten Indikator den „Heiligen Gral“ der Chartanalyse zu finden!

Es folgen diverse Spielereien mit EMAs (gleitende Durchschnitte) in den verschiedensten Einstellungen und jedes neue Buch und Youtube-Video erweckt den Eindruck, dem Ziel noch einen entscheidenden Schritt näher zu kommen.

Diese Art und Weise der Recherche und des Lernens gehört einfach dazu und macht einen großen Reiz bei der Thematik aus. Und wer diesen Weg am liebsten immer weiter beschreiten möchte, den halten wir davon selbstverständlich nicht ab.

Allerdings wollen wir an dieser Stelle mit der eigentlichen Wahrheit nicht hinterm Berg halten und auch ein wenig den Spielverderber spielen:

Diese Suche wird NIE von Erfolg gekrönt sein!

Ja, es tut weh, wenn man diese Erkenntnis das erste Mal vernimmt, gerade weil doch fast jeder von uns genau mit dieser Hoffnung das große Abenteuer des Tradings gestartet hat.

Die eigenen Trades werden nicht besser, wenn man die Chartsoftware mit immer mehr Indikatoren überflutet. Irgendwann setzt der Punkt der maximalen Verwirrung ein und man weiß überhaupt nicht mehr, wie man reagieren soll. Denn während die eine Hälfte der Indikatoren nach unten zeigt, erzählt einem die andere, es geht wieder bergauf.

Am Ende bleibt der verwirrte Neu-Trader doch wieder alleine vor seinem Computer und weiß nicht so recht, wie es weitergehen soll.

Das eigentliche Geheimnis

Trading-Tricks: Das Geheimnis
 

Inzwischen habe auch ich viele Jahre in diesem Kosmos des Tradings verbracht und möchte euch deswegen eine kleine Abkürzung anbieten.

Die Beherrschung der Chartanalyse ist zwar fundamental, macht aber letztlich nur 20% des eigentlichen Erfolges aus. Ja, es ist wichtig, zu erkennen bzw. zu lesen, wie der Markt sich entwickeln könnte, aber schlussendlich ist das keine Garantie. Kein „magischer“ Indikator kann dir verraten, ob der Kurs gleich durch die Decke geht oder aber gnadenlos abstürzt.

Für den Erfolg oder Misserfolg bist einzig und alleine du selbst verantwortlich.

Und am Markt haben langfristig gesehen die wenigsten Trader Erfolg. Klar, in den sozialen Medien verkaufen dir die üblichen Bauernfänger wieder ihr Idealbild von einem Trader, der in 80-90% der Fälle richtig liegt, und zementieren so dieses falsche Bild und locken immer weitere neue unerfahrene Trader in die Falle.

Am Ende verlieren dann fast 70% aller Trader ihr Kapital und nur 30% sind auf der Gewinnerseite bzw. zumindest ohne Verlust.
Und ja, ich weiß was du denkst!

Natürlich hast du nicht vor zu den 70% Losern zu gehören, denn du alleine bist natürlich schlauer als all die anderen da draußen…

Hmmm, kommt einem diese Denke nicht bekannt vor?

Sind nicht auch alle anderen da draußen bessere Autofahrer oder bessere Bundestrainer, wenn man sie direkt fragt?

Man selbst ist immer die große Ausnahme, während die anderen da draußen die Idioten sind…

Ich will an dieser Stelle schon ehrlich zu dir sein, je eher du akzeptierst, dass auch du einer dieser Loser bist, desto schneller wirst du am Ende wirklich erfolgreich. Wie das genau geht, zeigen wir in diesem Artikel.

Lerne den Verlust zu lieben!

Trading-Tricks: Verlust kontrollieren
Trading-Tricks: Verlust kontrollieren

Wer an der Börse Geld verdienen möchte, der redet fast zwangsläufig immer nur von Gewinnen und denkt auch ausschließlich in diesen.

Was aber, wenn ichdir sage, dass genau das die falsche Art und Weise ist, am Markt zu agieren? Was wenn ich dir sage, dass du lernen musst, den Verlust zu lieben?

Ok, ein wenig übertrieben ist das natürlich schon, aber wer erfolgreich im Trading sein möchte, der muss realisieren, dass er Gewinne nicht kontrollieren kann.

Was aber kontrollierbar ist, ist die Höhe des eigenen Verlusts!

Und Verluste sind ein fester Bestandteile im Trading. Nur ein schlauer Trader kann akzeptieren, dass Verluste dazugehören. Letztlich ist Trading immer nur ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Und wir spielen es mit Millionen Menschen da draußen, die genauso wie wir selbst vor ihrem Rechner sitzen und gespannt die Kurse verfolgen.

Und in der großen Summe agieren fast alle Menschen gleich.
Dieser Tatsache sind sich vor allem die großen Marketmaker bewusst, die das Spiel der Emotionen geschickt verstanden haben.

Du bist der perfekte Anti-Indikator

Ich möchte einmal ein Beispiel bringen, welches fast jeder Trader aus eigener Erfahrung kennt. Egal welcher Wissenstand vorhanden ist. Du kaufst am Markt eine Position und als hätte irgendwer bei dir zu Hause heimlich eine Kamera installiert, fällt der Kurs urplötzlich, obwohl du dir doch so sicher warst, dass steigende Kurse kommen.

Du warst dir so verdammt sicher, dass diesmal alles so passiert, wie du es ausgerechnet hast. Du hast die Nachrichtenlage verfolgt, die Charts analysiert, alle Indikatoren geprüft und es geht in die falsche Richtung.

Noch wartest du ab, aber der Kurs kennt nur eine Richtung, und zwar die in Richtung Süden. Irgendwann wird der Schmerz zu groß und du verkaufst, damit du am Ende wenigstens keinen totalen Verlust erleidest.

Du bist sauer und angefressen und dieser Trade hat dir den Tag versaut.

Vielleicht guckst du zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf den Chart und traust dann deinen Augen nicht. Als hätte eben wieder jemand eine Kamera bei dir installiert um nur auf deine Entscheidung zu warten, ist der Kurs kurz nach deinem Verkauf regelrecht explodiert.

Mehr noch, die Ergebnisse deiner ursprünglichen Analyse haben sich bewahrheitet und wärst du nur noch ein wenig länger drin geblieben, es wäre einer deiner ganz großen Trades geworden…

Na? Kommt dir das bekannt vor?

Herzlich willkommen im Club. Wir alle haben diese Erfahrung schon sammeln dürfen. Auch ich war schon der Meinung, ich könnte einen Rüger-Indikator als das perfekte Geschäftsmodell vermarkten.

Anleger müssten einfach nur das komplette Gegenteil von mir vollführen und würden dann unermesslich reich werden.

Was ich, und viele andere da draußen, zu dem Zeitpunkt nicht verstanden haben. Wir alle sind Menschen mit ähnlichen Wünschen und Träumen, aber wir können als kleine Anleger den Markt nicht beeinflussen. In der großen Masse verhalten wir uns aber fast alle gleich. Wir durchleiden die gleichen Schmerzen oder aber auch Euphorie, während wir in einem Trade sind. Also ist es doch nur logisch, dass wir auch in der Masse die gleiche Entscheidung treffen. Etwas, was die großen Anleger verstanden haben und genau auf diesen Moment letztlich gewartet haben.

Vielleicht hast du schon einmal von der Bezeichnung „dummes“ und „smartes“ Geld (Dumb & Smart Money) gehört. Wir, die Kleinanleger sind in der großen Masse das „dumme“ Geld. Während die großen institutionellen Anleger das „smarte“ Geld sind.

Nur das smarte Geld kann am Markt etwas bewegen und weiß auch, wie es mit falschen Signalen die Leute mit dem dummen Geld dazu bringt, ihres in den Markt zu pumpen.

Der Spruch: „Das Geld an der Börse ist nicht verloren, es ist nur bei jemand anderes“ ist von daher goldrichtig. Das Geld von dir, dem Kleinanleger wechselt zum Großanleger.

Wir müssen also lernen zu erkennen, an welcher Stelle das smarte Geld uns eine Falle stellt und diese geschickt umgehen.

Gerne versuche ich, mir den Markt vorzustellen wie den Ozean und ich bin der Kapitän eines kleinen Schiffes. Wenn der Seegang heftig wird, muss ich lernen, mich so zu bewegen, dass ich mit den Naturgewalten im Einklang bin. Ich muss verstehen „die Welle zu reiten“. Es bringt nichts, wenn ich mit aller Gewalt auf Konfrontation gehe. Gegen den Ozean kann ich nur verlieren. Dieser wird mich und mein Schiff verschlingen, wenn ich einen zu großen Fehler mache.

Dabei ist der Ozean weder gut noch böse. Er ist nur die Natur. Also versucht es, aus dem Kopf zu bekommen, den Markt (Ozean) zu schlagen, sondern lernt ihn zu begreifen und dann die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Emotionen unter Kontrolle

Trading-Tricks: Emotionen
Emotionen haben beim Trading nur bedingt etwas zu suchen. Definitiv sollte man sich aber durch keinen Trade so aus der Ruhe bringen lassen, wie diesen ambitionierten Herrn.

Es klingt so einfach und es ist doch eine so ungemein große Herausforderung. Lerne, deine Emotionen zu kontrollieren. Ich sage bewusst Kontrolle und spreche nicht von einem Verbot! Denn ich finde, der sinnliche Aspekt ist ein Teil des Spiels und sollte nicht komplett verdammt werden. Es gibt ja Trader, die sagen, Emotionen hätten rein gar nichts im Trading zu suchen. Dieser Aussage muss ich entsprechen. Denn auch wenn der eigentliche Trade möglichst frei davon sein sollte, so waren es ganz sicher Emotionen, die dich diesem Thema allgemein näher gebracht haben. Und es sind auch Emotionen die dich dazu bringen, weiter am Ball zu bleiben, zu lernen und allgemein auch Spaß an dieser Tätigkeit zu haben.

Was aber wichtig ist, dein eigenes Wohlbefinden darf nicht davon abhängig sein, wie du dich am Tag am Markt behauptet hast.

Das gilt sowohl für die Verluste als auch die Gewinne.

Ein Trader, der am liebsten schon den Lambo bestellen möchte, weil er einen megaerfolgreichen Tag hatte, macht es genauso falsch wie der, der sich schon einen passenden Strick besorgt hat, weil der aktuelle Handelstag eine absolute Katastrophe war.

Verluste und Gewinne sind ein fester Bestandteil in diesem Spiel.

Das gilt es zu akzeptieren und zu perfektionieren. Sie dürfen aber weder der ausschlaggebende Grund für deine gute oder schlechte Laune des Tages sein. Wenn ein einzelner Trade dich emotional triggert, dann ist es höchste Zeit, eine Pause zu machen, und das Spiel ein paar Tage von der Seitenlinie zu betrachten. Nutze diese Zeit lieber, um weiter Wissen zu erlangen. Profitable Trades wird es auch in Zukunft noch mehr als genug geben.

Gewinne zu früh mitgenommen, Verluste laufenlassen

Trading-Tricks: Gewinn und Verlust
 

Das Prinzip Hoffnung ist bei vielen Trader extrem ausgeprägt. Und es ist auch Teil der menschlichen Natur. Wenn wir Verluste machen, neigen wir dazu, diese laufen zu lassen. Mehr noch, manche Anleger wollen den Verlust beim besten Willen nicht wahrhaben und greifen zu einem der gefährlichsten Mittel, sie verbilligen ihre Position.

Als strategisches Mittel von Zeit zu Zeit vielleicht angebracht (persönlich akzeptiere ich es maximal bei Blue Chips), in der Regel aber ein pures Zeichen der Verzweiflung. Der Anleger, der zur Verbilligen-Taktik greift, hat einfach nicht die Eier einen Verlust zu realisieren.

Die roten Prozentangaben in seinem Depot verursachen ihm körperliche Schmerzen. Angenommen er hat 20% Verlust und verdoppelt seinen aktuellen Bestand. Dann blickt er anschließend lediglich auf einen Verlust von 10% und klammert sich an die Hoffnung, der Kurs möge bald wieder drehen.

Keine Angst, es gibt keinen Grund sich dafür zu schämen. Jeder, wirklich jeder Trader (sofern dieser ehrlich ist) hat diesen Fehler schon gemacht. Mehr noch, wenn man diese Möglichkeit das erste Mal für sich entdeckt, denkt man oft, man hätte einen weiteren „Stein der Weisen“ gefunden.

Vielleicht tappen deswegen auch viele in diese Falle, weil es von Zeit zu Zeit mit dem Verbilligen auch gut geht. Da ist es menschlich verständlich, wenn man diese Taktik für besonders gut erachtet.

Aber du kannst sicher sein, irgendwann liegt ein dickes faules Ei im Depot und du musst realisieren, dass du einem schlechten Investment jede Menge gutes Geld nachgeworfen hast.

Geld, was an anderer Stelle definitiv mehr hätte einbringen können.
Nur hätte es dann eben dem eigenen Ego wehgetan und du müsstest deinem eigenen Ego klarmachen, dass es bei der damaligen Entscheidung mächtig daneben lag. Und das eigene Ego möchte so etwas doch nun gar nicht gerne hören, oder? Also wird es dir, getarnt als kleines Teufelchen auf der rechten Schulter, dir schön weiter einreden diese Position weiter billiger zu machen, damit du in naher Zukunft einen fetten Gewinn abholen darfst. Denn immerhin muss der Kurs ja irgendwann wieder steigen… so zumindest sagt es das Teufelchen.

Ich selbst agiere, wenn mir solche Fehler heute noch manchmal passieren, inzwischen eher nach der Methode „lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“.

Ich versuche dann, möglichst keine Gedanken mehr an dieses Investment zu verschwenden. Aber ich bin ehrlich, es klappt auch bei mir nicht immer. Besonders, wenn es dann plötzlich doch wieder steigt.

Diesen Fehler machen wir also auf der Verliererseite, aber der auf der Gewinnerseite ist nicht viel besser.

Vielleicht passiert es nach einer langen Verluststrecke, weil das eigene Selbstbewusstsein noch zu gering ist oder aber, weil man endlich wieder ein Erfolgserlebnis haben möchte.

Eine kürzlich gekaufte Position entpuppt sich als Gewinner und ist innerhalb kürzester Zeit um 5 oder 10% gestiegen. Jetzt ist es menschlich mehr als verständlich, diesen Gewinn schnell realisieren zu wollen. Es erzeugt ja auch ein tolles Glücksgefühl und außerdem möchte man diesen kleinen Gewinn nicht auch noch verlieren.

Aber gab es nicht einen Grund, warum diese Position eröffnet wurde? War die Analyse vielleicht genau richtig? Wie wird man sich fühlen, wenn man feststellt, dass dies der Anfang eines ungemein langen Aufwärtstrends gewesen ist und man hätte vielleicht 100,200 oder gar 1000% damit gemacht?

Ich wage zu behaupten, dieses Gefühl dürfte fast noch schlimmer sein als ein realisierter Verlust. Dieser „Was wäre wenn“ Gedanke wird einen noch lange begleiten.

Wie komme ich auf die Gewinnerseite?

Trading-Tricks: Die Gewinnerseite
 

Hier gibt es zwei Varianten. Die eine ist, gleich nach der Analyse und dem abgesetzten Trade von Anfang an mit einer festen Position zu arbeiten, ab welcher man einen Verkauf tätigt. Auch ist es wichtig, von Anfang an knallhartes Money Management zu betreiben. Das bedeutet, mit einem festen Prozentsatz zu arbeiten. Die eigentliche Höhe kann variieren und letztlich muss jeder selbst für sich diese Rechnung aufmachen, aber hier einmal ein paar Werte, die sich gut eignen:

  • Riskante Werte (Krytpos, Forex, Pennystocks) 1% des gesamten Kapitals pro Trade
  • Normale Werte (die meisten Aktien und ETFs) 2% des gesamten Kapitals pro Trade
  • Stabile Werte (Blue Chips und große ETFs) 5% des gesamten Kapitals pro Trade

Jeder Trade wird dann nach sorgfältiger Analyse mit einem Verhältnis von 2:1 abgesetzt (auch hier kann man natürlich variieren. Manche nehmen 3:1, andere auch 1,75:1 oder 1,5:1. Finde hier deinen persönlichen „Wohlfühlwert“).

Das bedeutet, Du bist bei der riskanten Variante bereit, maximal 1% deines gesamten Kapitals mit diesem Trade zu verlieren oder wirst bei 2% im Gewinn automatisch ausgezahlt. Selbst wenn man am Ende bei 100 Trades genau die Hälfte in den Sand setzt, also 50 Verlierer produziert wird man am Ende erfolgreich sein.

Also vergiss das Märchen von Tradern, die in 80-90% der Fälle richtig liegen. Mit dieser Taktik bist du schon bei 50% auf der Seite der Sieger.

Ein weiterer Vorteil, du bist emotional vom Trade gelöst. Quasi „Fire and Forget“. Du lässt die Position einfach laufen und lässt den Markt agieren.

Führe ein Trading-Tagebuch

Trading-Tricks: Das Trading-Tagebuch
Das Trading-Tagebuch ist der wohl mächtigste Trading-Trick!

Kommen wir jetzt aber zu einer Position, die bei den meisten Anlegern auf die geringste Gegenliebe stoßen wird. Das Trading-Tagebuch.

Viele Trader sind der Meinung, ein solches müsse man nicht führen, weil man ja allgemein viel zu beschäftigt sei mit dem eigentlichen Trading.

Entschuldige, aber das ist in erster Linie nur eine Ausrede dafür, dass man für diese Tätigkeit zu faul ist. Das Trading-Tagebuch ist ein elementarer Baustein für deinen Erfolg.

Der Grund ist einfach, denn nur aus Fehlern können wir lernen!
Deswegen ist es wichtig, bei jedem Trade den du absetzt auch eine kleine Erklärung zu notieren, warum du dich für diesen Trade entschieden hast.

Wenn dein Trade ausgestoppt wird (egal ob im Gewinn oder Verlust), gehst du an dein Tagebuch und vergleichst die Entwicklung mit deiner damaligen Entscheidung. Wenn du verloren hast, versuche zu erkennen, warum deine Bewertung falsch war, und lerne daraus für die Zukunft.

Gebe also immer genau an, weswegen du dich für diesen Trade entschieden hast. Pflege dort neben rationalen Gründen auch emotionale Gedanken ein, die dich eventuell beeinflusst haben.

Wenn du richtig gelegen hast, machst du das Gleiche. Erkenne, warum alles so eingetreten ist, wie du es vorher erwartet hast.
Im Laufe der Zeit werden deine Entscheidungen immer besser und wer weiß, vielleicht wird dann aus einem 50:50 Trader bald jemand, der in 60 oder 65% aller Fälle richtig liegt. Dein Depot jedenfalls wird es dich spüren lassen, wenn du besser wirst.

Und habe keine Angst davor, wenn du am Anfang schlechter als 50% bist. Lerne kontinuierlich aus deinen Fehlern und du wirst besser.

Fortgeschrittene Taktik

Das emotionale Loslösen von einem Trade, indem man ihn im Verhältnis 2:1 absetzt, ist erst einmal nur eine Taktik, um genügend Erfahrung zu sammeln. Später (und bitte auch erst dann), wenn du genügend Sicherheit hast, darfst du diesen Bereich ein klein wenig verwässern.

Besonders wenn man in einem Aufwärtstrend investiert ist, kann es Sinn machen, den Gewinn weiter laufen zu lassen.

Wenn du in einer Position bist, wo Du schon fast die 2% Gewinn erzielt hast, überlege den Stop-Loss von -1% nach oben zu ziehen (wenn dein Broker es erlaubt gerne mit Trailing-Stop). Angenommen du bist jetzt bei 1,9% im Plus, warum nicht den Stop-Loss auf 1,5% im Plus setzen und den Take-Profit von 2% auf 3 oder 4% erhöhen? Wer weiß, vielleicht ist das jetzt der Anfang eines groß angelegten Aufwärtstrends? Diesen sollte man nicht verpassen und, wie ich schon vorher berichtet habe, die Welle reiten, so lange es halt geht.

Die Königsdisziplin ist später dann sogar in diese steigende Position weiter zu investieren.

Der Witz ist, dies machen die wenigsten Anleger. Wahrscheinlich, weil wir alle so sehr darauf dressiert worden sind, möglichst immer nur bei Kursrückgängen zu investieren. Beim Verbilligen haben wir diese Schmerzen meistens nicht, aber beim Verteuern schon, obwohl das am Ende oftmals der eigentliche Erfolg für große Gewinne ist.

Das sollten aber nur erfahrene Anleger tun. Für den Anfang reicht es als Fortgeschrittener die Welle zu reiten und den Stop-Loss nachzuziehen.

Umgekehrt aber bitte nicht. Also keinerlei Toleranz zeigen, wenn es gegen dich läuft. Bei -1% ist es vorbei. Ohne Wenn und Aber.

Zusammenfassung

Erkenne, dass es keinen Guru, keinen magischen Indikator, keine geheime Strategie und keine geheime Telegram-Gruppe gibt, die dich über Nacht reich machen wird.

Alles im Bereich Trading ist mit Arbeit und damit dem Einsatz von Zeit und Lernbereitschaft verbunden.

Das vermittelte Wissen, welches mit dem nötigen Willen aufgenommen und verarbeitet wird, ist dann die eigentliche Abkürzung. Es gibt Anbieter, wie z.B. ✓Ulrich Müller , die bieten entsprechende Kurse an. Und ja, diese Kosten Geld, sind aber im Gegenzug eine Ersparnis in Sachen Zeit. Du bekommst das Wissen in kompakter Form vermittelt und kannst oftmals schon nach einem Wochenende loslegen ohne Schiffbruch zu erleiden.

Du kannst aber auch den Weg des Selbststudiums wählen und dein Wissen über Blogs, Youtube-Videos oder Bücher aneignen. Dies ist dann die zeitintensivere Variante, welche anstatt des Geldbeutels dein Zeitkonto beansprucht.

Jüngere Trader werden diese Variante wählen. Älteren empfehle ich eher die Variante über einen Kurs.

Dann verzichtet man eben auf einen ausgedehnten Urlaub (welcher zu Corona-Zeiten eh nicht so entspannend sein dürfte) und investiert das Geld in das eigene Wissen. Und wer weiß, vielleicht wird dieser „verpasste Urlaub“ dann in den nächsten Jahren dafür der Grund sein, warum die kommenden Urlaube sich quasi von alleine finanzieren.

Akzeptiere zudem, dass der Verlust ein fester Bestandteil beim Trading ist.

Er sagt nichts darüber aus, wie du als Mensch bist. Selbst wenn du 20-30 Verlusttrades hintereinander fabrizierst. Wichtig ist, dass du diese Fehler genauestens analysierst.

Ich selbst empfehle, am Anfang immer zuerst über ein Demo-Konto zu handeln. Ja, es vermittelt nicht die gleiche Spannung wie ein echtes Konto, aber es können so gezielt Fehler ausgemerzt werden.

Wer diesen Weg nicht geht, sollte aber spätestens, wenn 10-15 Trades hintereinander im Verlust landen, eine Auszeit nehmen und analysieren. Es kann später immer mal solche Phasen geben, aber sollte es zu Beginn der Trader-Karriere passieren, ist eine Notbremsung notwendig und muss eine knallharte Eigenanalyse stattfinden.

Aber keine Angst, selbst dann ist noch nicht viel passiert.
Hier solltest du dir immer vor Augen halten, wo wärst du wohl gelandet, wenn du ohne Strategie agiert hättest? Eventuell wäre dein ganzes Geld weg, weil du getrieben durch Emotionen den Verlust unbedingt wieder ausgleichen wolltest. Von daher können selbst 15% Verlust sich am Ende als der größte Gewinn entpuppen. Zumindest, wenn du aus dieser Erfahrung gelernt hast.

Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg als Trader und denke immer daran: Disziplin und Kontrolle des Verlusts sind der eigentliche Weg zum Erfolg.

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