- EMA und SMA
- Die Elemente des MACD
- Wie genau „liest“ man den Indikator?
- Der MACD ist nicht der Stein der Weisen
- Die Standardkombinationen bei Chartsoftware
Der MACD ist ein Indikator zur Bestimmung des Trends. Er leitet zudem dessen Stärke und Dynamik ab.
Achtung: Indikatoren bilden immer die Vergangenheit ab.
Sie sollten deshalb niemals als das ausschlaggebende Trading-Signal angesehen werden. Sie dienen als Unterstützung der aktuellen Marktsituation.
Um den MACD genau zu verstehen, müssen wir vorher darauf eingehen, aus was dieser besteht.
EMA und SMA
Der MACD arbeitet mit so genannte EMAs.
EMA steht für Exponential Moving Everage. Dies ist ein gleitender Kursdurchschnitt, der anderen Durchschnitten, auf die wir in späteren Artikeln eingehen werden, ähnelt.
Beim EMA wird den aktuelleren Daten eine höhere Bedeutung zugeordnet als den älteren. Dadurch unterscheidet er sich vom SMA (Simple Moving Average), der alle Daten als gleichberechtigt betrachtet.
Die beiden bekanntesten, und oft als Zusatz im eigentlichen Chart verwendeten, EMAs sind:
- EMA 50
- EMA 200
Wie bereits erwähnt, werden wir in einem späteren Artikel über EMA und SMA noch genauer eingehen. Dieser Teilabschnitt ist nur wichtig um zu verstehen, wie der MACD funktioniert.
Die Elemente des MACD
- Die MACD-Linie (blau)
Diese besteht aus der Subtraktion zweier EMAs.
EMA 26 und 2. EMA 12.
Die Formel lautet: EMA 26 minus EMA 12 - Signal-Linie (orange)
Die Signal-Linie wird durch einen EMA 9 dargestellt - Das Histogramm
Dieses stellt den Abstand zwischen den beiden Linien (MACD-Linie und Signal Linie) dar. Ist die blaue Linie oberhalb der orangen Linie, wird dieses im Histogramm grün dargestellt. Ist die blaue Linie unterhalb der orangen Linie, wird dieses rot dargestellt. Die Größe des Balken gibt den Größenabstand zwischen beiden Linien an. Je weiter der Abstand beider Linien ist, desto größer wird der Balken.
Wie genau „liest“ man den Indikator?
Hier gibt es zwei verschiedene Crossover-Signale.
- Wenn die blaue Linie die Null-Linie von oben nach unten kreuzt, spricht man von einem Verkaufssignal. Umgekehrt ist es, wenn die blaue Linie die Null-Linie von unten nach oben kreuzt. Dies wird dann als Kaufsignal interpretiert.
- Befindet sich die blaue Linie in einem Aufwärtstrend und kreuzt die orange Linie von unten nach oben, so wird dies als Kaufsignal gedeutet. Kreuzt die blaue Linie die orange Linie in einer Abwärtsbewegung, also von oben nach unten, so wird dies als Verkaufssignal interpretiert.
In der Grafik haben wir diese deutlichen Punkte einmal markiert.
Grün steht für Kaufsignale, rot steht für Verkaufssignale.
Klingt einfach, ist aber in der Realität nicht ganz so leicht. Man darf nicht vergessen, rückblickend sieht die Entwicklung immer klar und logisch aus. Der Indikator kann aber eben nur in die Vergangenheit und nicht in die Zukunft blicken.
Die Interpretation wird schon dann schwierig, wenn wir an das rechte Ende des Bildes gehen.
Es sieht zwar so aus, als würde der Trend jetzt weiter anhalten, aber mit endgültiger Gewissheit kann dies niemand sagen.
Hier muss der Trader immer noch weitere Faktoren berücksichtigen.
Ein Zusammenspiel aus genauer Analyse des Kurses und anderen Indikatoren ist unerlässlich!
Der MACD ist nicht der Stein der Weisen
An dieser Stelle wieder die deutliche Warnung. Auch der MACD ist nicht der Stein der Weisen, der jetzt automatisch jeden Trade erfolgreich macht. Ihn aber zu verstehen, erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit verlustreiche Trades zu vermeiden.
Um die Unsicherheit aufzuzeigen, haben wir im Chart einen Bereich markiert, der ein lila Oval zeigt!
Dort tänzelte die blaue Linie lange Zeit um die orange Linie herum und durchschlägt sie dann leicht nach unten. Dies wäre normalerweise ein Verkaufssignal. Allerdings hielt dieser Trend nicht lange an. Beide Linien blieben dicht beieinander und am Ende ging es dann doch in die andere Richtung. Das vermeintliche Verkaufssignal entpuppte sich als falsch.
Dies kann auch bei einer möglichen Kreuzung der Null-Linie passieren. Selbst wenn es aussieht, als würde die Linie deutlich durchschlagen werden, kann es auch hier zu einem Abpraller kommen.
Die Standardkombinationen bei Chartsoftware
Egal auf welcher Trading-Plattform ihr in Zukunft handelt, in fast allen Fällen besteht die Standardkonfiguration aus folgenden Elementen:
- Chart
- MACD
- RSI
Da der Großteil der Trader eben mit exakt dieser Konfiguration arbeitet, kommt es bei der Preisentwicklung tatsächlich oft zu den vorher analysierten Kursbewegungen.
Ein klein wenig ist das so wie mit einer selbst erfüllenden Prophezeiung.
Da viele Menschen die gleichen Signale verfolgen, agieren diese auch in der Masse recht ähnlich.
Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Die Psychologie beim Trading spielt eine gewichtige Rolle!
Und auch wenn man die Zukunft mit diesem Indikator nicht vorhersagen kann, kann man zumindest gute Ein- oder Ausstiegspunkte bei einem Trade finden.
Sichert man einen neu aufgesetzten Trade mit einem gut gesetztem STOP-LOSS ab, ist man vor großen negativen Überraschungen gut gewappnet.
Darum nie die alte Traderweisheit vergessen:
Du kannst nicht die Höhe deiner Gewinne bestimmen, sehr wohl aber die deiner Verluste!
Jetzt, wo das Geheimnis hinter dem MACD gelüftet wurde, wünschen wir viel Spaß und Erfolg bei euren Trades.